From Fachschaftenkonferenz der TU Darmstadt

FSWE2006: StellungnahmeMentorensystem

Stellungnahme der Fachschaftenkonferenz der TU Darmstadt zum Mentorensystem

Auszug HHG § 27 (2) vom 20. Dezember 2004:

(2) Die Studierenden werden bis zum Ende des ersten Studienjahres einem Mitglied der Professorengruppe oder einem wissenschaftlichen Mitglied ihres Fachbereichs zur regelmäßigen persönlichen Betreuung zugeordnet (Mentorentätigkeit). Die Mentorinnen und Mentoren erörtern mit den ihnen zugeordneten Studierenden zum Ende des ersten Studienjahres den bisherigen Erfolg und die weitere Planung des Studiums.

Die Fachschaftenkonferenz unterstützt das Vorhaben des Präsidiums, dieses Mentorensystem darüber hinausgehend umzusetzen.

Ein Mentor soll unserer Auffassung nach eine Vertrauensperson sein, an den sich Studierende jederzeit bei Problemen wenden können. Der Mentor soll sich Zeit für seine Mentees nehmen und seine Mentorengruppe zu regelmäßigen Treffen einladen um über Erfolge und Probleme zu sprechen. Der Erstkontakt soll in der Orientierungswoche stattfinden und den Studierenden soll die Wichtigkeit des Mentorensystems klar werden.

Der Mentor soll den Studierenden Möglichkeiten des Studiums (bspw. Vertiefungsmöglichkeiten im Hauptstudium, Frühzeitiger Kontakt mit Forschung) aufzeigen, Problemlösungen und weitergehende Beratungsstellen vorschlagen und ein funktionierendes Netzwerk unter den Studierenden fördern. Zusätzlich soll er bei Problemen Einzelgespräche führen und im Vorfeld schon auf mögliche Problemsituationen hinweisen.

Leider sieht die Realität bisher anders aus: In den Fachbereichen, die bereits ein Mentorensystem entwickelt haben, haben Mentoren sehr unterschiedliche Auffassungen von ihren Aufgaben. In den meisten Fällen werden die gewünschten Ziele nicht erreicht, insbesondere ist die Betreuungssituation sehr mangelhaft. Meist wird der Mentor erst – wenn überhaupt – zu Rate gezogen, wenn schwerwiegende Probleme bereits eingetreten sind. Besonders bemängeln wir, dass sich die Betreuung oft auf ein reines Abzeichnen von Prüfungsplänen reduziert.

Positiv fällt der FB Physik auf, in dem teilweise hervorragend funktionierende Mentorengruppen existieren.

Problematisch erscheint aus unserer Sicht, dass das Betreuungsverhältnis in den Fachbereichen ungleich verteilt ist. So würden beispielsweise in der Physik auf einen Mentor sieben Studierende kommen, während in den Humanwissenschaften ein Betreuungsverhältnis von 1:40 herrscht, bei den Rechtswissenschaften 1:30 und bei den Gesellschaftswissenschaften 1:25. Diese Zahlen beziehen sich auf ein Mentorenprogramm, das sich über das gesamte Studium erstreckt, und Professoren sowie sämtliche wissenschaftlichen Mitarbeiter als Mentoren einbezieht. Werden wie bisher nur die Professoren als Mentoren berücksichtigt, verschlechtert sich das Verhältnis aus über 1:100.

Deswegen fordern wir die Universitätsleitung auf, für ein angemessenes Betreuungsverhältnis zu sorgen und den Fachbereichen ausreichende Mittel zur Verfügung zu stellen, da ansonsten das Mentorensystem ad absurdum geführt wird. Außerdem würden wir es begrüßen, wenn von Seiten des Präsidiums ein Kriterienkatalog unter Einbeziehung der beteiligten Gruppen erarbeitet wird.

Kriterienkatalog für ein gutes Mentorenssystem

Darmstadt, 02.05.2006

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