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FSKStellungnahmeStudiengebuehren

Was kostet ein Studium in Darmstadt?

Bei der Diskussion über allgemeine Studiengebühren wird häufig die aktuelle, finanziell angespannte Situation der Studierenden außer acht gelassen.

Entgegen der weitläufigen Auffassung, dass ein Studium bis jetzt kostenlos und umsonst zu haben war, stehen die realen Lebenshaltungskosten von etwa 600 Euro in Darmstadt. Zu der Miete und Verpflegung muss auch -- je nach Fachgebiet -- mit mindestens 40 Euro pro Monat für Lehrmaterial gerechnet werden.

Ebenfalls existiert ein sogenannter Semesterbeitrag, den jeder Studierende zu entrichten hat: Im letzten Semester belief sich dieser auf ca .200 Euro, von denen die Universitäten 50 Euro pro Studierendem (sogenannte Verwaltungsgebühren) an die Landeskasse entrichten müssen, die das Geld sachfremd verwendet. Rechnet man dies zusammen, so kommt man auf eine reale finanzielle Belastung von 3.800 Euro pro Semester und somit 7.600 Euro pro Jahr, die der Studierende und/oder die Eltern zu tragen haben.

Konsequenzen der beschlossenen Steuererhöhung

Weiter werden die von der Bundesregierung beschlossenen Erhöhungen von Mehrwert- und Versicherungssteuer bei Studierenden zu einem Anstieg der Lebenshaltungskosten von 3 bis 4 Prozent (etwa 100 Euro pro Semester bzw 200 Euro pro Jahr) führen. Da Studierende in der Regel keiner sozialversicherungspflichtigen Arbeit neben dem Studium nachgehen, müssen sie zwar die Steuererhöhungen in vollem Umfang tragen, können jedoch nicht von den Senkungen der Lohnnebenkosten profitieren.

Soziales Engagement an der Universität

Bereits jetzt muss ein großer Teil der Studierenden in Darmstadt für seinen Lebensunterhalt arbeiten gehen (wie auch die 17. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerkes belegt), in Zukunft werden noch mehr Studierende ihren Tag zwischen Lernen und Arbeiten aufteilen müssen. Es wird immer weniger Studierende geben, die es sich leisten können, einen Teil ihrer Zeit außerhalb des Studiums in die Hochschule zu investieren.

Eine Universität ist und sollte "Demokratie im Kleinen" sein. Die Studierenden investieren teilweise viel Zeit in "ihre" Universität, versuchen sie mitzugestalten und übernehmen ehrenamtliche Aufgaben. Sie vertreten ihre Kommilitonen in den verschiedenen Gremien, sie organisieren Orientierungswochen für Erstsemestler und übernehmen Beratungsfunktion für andere Studierende. Gerade diese nicht studienbezogenen Tätigkeiten prägen die besonderen Biographien der Studierenden.

Aber auch außerhalb der TU Darmstadt beteiligen sich viele Studierende ehrenamtlich und setzen sich für andere ein, ob bei Sportvereinen, für den Umweltschutz oder gar Menschenrechtsorganisationen.

Dies alles wird in Zukunft nicht mehr so möglich sein, wenn die Landesregierung die Studiengebühren einfordert: Der Studierende wird keine Zeit haben, mehr als das Nötigste für sein Studium zu tun, an ehrenamtliches Engagement ist nicht mehr zu denken. Eine Identifikation mit seiner Universität kann auf diese Weise nicht entstehen.

Bildungszugang für ausländische und einkommensschwache Studierende

Die Pläne im Gesetzesentwurf der Landesregierung, Masterstudiengänge mit einer Gebühr von 500 bis 1.500 Euro pro Semester zu belegen, steht im direkten Widerspruch mit dem Selbstverständnis der Technischen Universität, den Master für alle Studierende zugänglich zu machen, und dem Bachelor-Abschluss eine Drehscheibenfunktion zukommen zu lassen. Auch Promotionen sollen laut Plänen der Landesregierung bis zu 1.500 Euro pro Semester kosten. Ebenso sollen Ausländer aus Nicht-EU-Staaten mit bis zu 1.500 Euro pro Semester zur Kasse gebeten werden, was dem Ausländeranteil von derzeit über 20 Prozent und dem internationalen Verständnis der TU Darmstadt sicherlich nicht förderlich ist.

Wenn man diese Fakten zusammen nimmt, so ist abzusehen, dass in Zukunft noch weniger Kinder aus einkommensschwachen Familien die Belastungen eines Studiums aufnehmen, und so die soziale Schere, die bereits heute existiert, noch weiter aufgeht.

Bildung als gesellschaftliche Aufgabe

Die Technische Universität Darmstadt -- erste autonome Universität in Deutschland -- begreift sich nicht als "Kaufhaus der Bildung"; sie soll das Wissen unserer Gesellschaft bewahren, fördern und weitergeben. Diese Aufgabe kann sie nur wahrnehmen, wenn sie von einem Selbstverständnis der Interaktion mit den Studierenden ausgehen kann. Ein solches ist aber in einer "Kundschaftsbeziehung" nicht möglich.

In Bereichen der betrieblichen und handwerklichen Ausbildung ist es schon immer eine Selbstverständlichkeit gewesen, dass die Ausbildung der Jugend als gesellschaftliche Aufgabe begriffen wird. Letztlich kommt die Ausbildung auch wieder der ganzen Gesellschaft, den Unternehmen und Behörden zugute, nicht nur dem Individuum. Hier engagieren sich Politik, Arbeitnehmer- und Arbeitgeberverbände gleichermaßen und schließen Ausbildungspakte, um allen Auszubildenden eine Chance zu bieten. Doch bei der akademischen Ausbildung werden im "Land der Dichter und Denker" den Studieninteressierten Steine in Form von Gebühren in den Weg gelegt. Dabei sollten nicht die Reichsten bevorzugt werden, sondern die Besten.

Die Fachschaftenkonferenz -- Zusammenschluss der Fachschaften aller Fachbereiche der TU Darmstadt -- lehnt aus diesen Gründen die Pläne zur Einführung von Studiengebühren mit aller Entschiedenheit ab.


Brainstorming: Stellungnahme Studiengebühren die zweite

Erste Ansätze

Bei der akuellen Diskussion über allgemeine Studiengebühren wird häufig die aktuelle, finanziell angespannte Situation der Studierenden außer Acht gelassen.

Studierende in Darmstadt haben bereits jetzt Lebenshaltungskosten von 600 im Monat. Diese Teilen sich in

Stichpunkte und erste Reihenfolge

  • sonstige Kosten für das Studium (Fachbücher, Lehrmaterial, Scripten)
  • 200 Euro müssen schon jetzt gezahlt werden, davon verschwinden 50 Euro im Landeshaushalt (Verwahltungsgebühren) -> effektiv also 700 Euro Beitrag
  • wer ist betroffen
  • betrifft alle Studierende, auch die im höheren Semester
  • Konsequenzen für Fachschaften
  • verlust von soft skills
  • Reduzierung sozialer Aktivitäten (innerhalb/außerhalb)/ Demokratie
  • Kundenverhältnis -> nicht konsumieren sondern interagieren
  • Arbeiten -> weniger Zeit fürs Studium -> nur das nötigste Lernen
  • Weniger Eltern wollen/können ihr Kinder studieren lassen
  • viele Bachelor Studiengänge sind kein gescheiter Abschluss
  • Master soll 1.500 Euro kosten (Master/Diplom)
  • Promotion
  • Ausländeranteil
  • unklare Verteilung der Mittel
  • Lebenshaltungskosten (300 Euro Miete, )
  • was ist die FSK




Brainstorming: Stellungsnahme Studiengebühren

ungeklärte Fragen:

  • Bafög
  • Stipendiatensystem
  • fragwürdige Finanzierung durch Banken 7.5% Verzinzung
  • wo versacken die schon erhobenen Gebühren

Argumente dagegen:

  • soziale Ausgrenzung
  • Abschreckung von Studenten
  • langfristig Kürzung der Landesmittel
  • Ausländer werden verstärkt belastet, Abschreckung von Ausländern
  • Wer promovieren will, wird bestraft
  • Steigerung: Erst 500 dann ???
  • Prestigeobjekte in Da aber kein Geld für Uni

Folgen

  • soziale Engagement wird (unmöglich) sehr schwer bzw teuer
  • über den Tellerrand schauen wird sehr teuer
  • es entstehen Fachidioten

To Do

  • Wörner (erledigt)
  • Vergleich Österreich
  • Australien
  • Finnland
  • Bildungsinvestitionen des Staates

Sätze, die uns so einfallen:

  • Warum soll der Student das zahlen, was der Staat verschläft?
  • Alle sind böse, nur wir nicht

Punkte, die man vielleicht noch einbauen kann (mir ist allerdings nicht ganz klar, wie/ob sie ins Gesamtkonzept passen):

  • Begründung des Gesetzes: Studium kann im Mittel um 1 Jahr verkürzt werden ist nicht schlüssig, da in einigen Fachbereichen bereits jetzt mittlere Studienzeiten von weniger als Regelstudienzeit plus ein Jahr erreicht werden, damit würden Studenten dieser Fachbereiche zahlen ohne eine Leistung dafür zu erhalten (ohne Studienverkürzung)
  • wieso sollte es einen Ansturm an Studenten geben sobald wir Gebühren einführen?
  • es wird bei der Begründung für Studiengebühren darauf hingewiesen, dass eine Chancengleichheit mit "verschulten" Ausbildungsberufen (z. B. zur Medizinisch-Technischen-Assistentin) hergestellt werden soll, die für ihre Berufsausbildung auch Geld zahlen, fragt sich nur, wie das vergleichbar ist mit herkömmlichen Ausbildungen (zum Beispiel zu diversen Laboranten-Berufen), die für ihre Berufsausbildung (die der Firma in weiten Bereichen nichts bringt) auch noch Geld bekommen.
  • die Sonderregelung für Studierende mit Kindern ist recht merkwürdig: Student mit Kind bis 14 Jahre bekommt 6 Freisemester (ohne Gebühren), studieren beide Eltern, können die Freisemester aufgeteilt werden, d.h. jedem Elternteil stehen im Schnitt 3 Freisemester zur Verfügung, warum? Benachteiligung von Eltern, die beide studieren, gegenüber Eltern, bei denen einer arbeitet und einer studiert.
  • WICHTIG: das Land hat sich bisher nicht darauf festgelegt, welchen Anteil der Gebühren sie pro Student zahlen, ohne diese Festlegung ist jedoch zu erwarten, dass die Landesmittel in ähnlichem Maße gekürzt werden wie die Studierenden dazu beitragen, d.h. im Endeffekt wird die Unterfinanzierung der Hochschulen nicht aufgefangen. (Kann man hierzu auf andere Länder verweisen?)
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